Kriegsgefangenschaft, 1943 - 1947
#1
Hallo,
hier ein Aluminium Feuerzeug welches wohl von einem Kriegsgefangenen hergestellt, bzw. graviert wurde.
Das Feuerzeug ist auf mehreren Seiten graviert worden und verweist auf das französische Kriegsgefangenenlager in Tunesien / Bizerte ( Bizerta ).
In diesem Gefangenenlager wurden Italienische und Deutsche Soldaten des DAK ( das Deutsche Afrika Korps, Erwin Rommel ) gefangen gehalten, die am Afrikafeldzug teilgenommen hatten.
In der Gegend der Hafenstadt Bizerte fanden bis zur Aufgabe im Mai 1943 die letzten Kämpfe des Afrikafeldzuges statt.
Die Vermutung liegt nahe, daß das Feuerzeug während der Gefangenschaft von einem Soldaten des Deutschen Afrika Korps ( DAK ) hergestellt wurde.
Die Gravuren wurden wahrscheinlich erst 1947 graviert oder die Jahreszahl 47 wurde nach Beendigung der Gefangenschaft nach- bzw. eingraviert.
Wie auch immer, der Besitzer H.O. wird das Feuerzeug als Gebrauchsutensil während dieser Zeit, oder auch danach, noch oft benutzt haben.
Dieses ist an den Abnutzungsspuren auf der Unterseite des Liftarmes zu erkennen.
Die Tankschraube ist eine Senkschraube aus Stahl, die an den schrägen Flanken mit Blei ummantelt ist.
Ein Fach für Ersatzfeuersteine ist am Boden hinter der kleinen Schraube eingerichtet.
Am Boden sind einige Linien erkennbar, entweder sollte es mal reicher verziert werden, oder sollten es eventuell Jahresstriche der Gefangenschaft darstellen ?
Wenn man bei 1943 beginnt, dann passt es mit den fünf Strichen bis 1947, obwohl es rein rechnerisch ja keine vollen Jahre sind.
Wie dem auch sei, ein schönes Feuerzeug mit bewegender Geschichte.
Gruß Hartmut
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#2
Hallo,
ich habe dieser Tage ein ähnliches Feuerzeug ( wie oben ) in meiner Sammlung aufnehmen können, und ich denke das es hier gut aufgehoben ist.
Anhand der Gravuren ist anzunehmen, das dieses Feuerzeug wohl auch von einem Deutschen Gefangenen des DAK aus dem Lager XV in Bizerte zuzuordnen ist.
Anscheinend stand er seinem Beruf, oder seiner Zunft, sehr nahe und verewigte das Zunftzeichen des Schlachters auf seinem Feuerzeug.
Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Initialen des Besitzers, FH, in einem orientalisch anmutenden Wappen oder Fenster festgehalten.
An den Schmalseiten wurde AFRIKA 1946 und BIZERTE eingraviert.
Im Feuerzeugboden befindet sich eine Senkschraube mit Lederdichtung als Tankschraube.
Ein Ledertäschchen in Sattler-Qualität ist auch dabei.
Als dieses Feuerzeug eintraf, traf mich zuerst einmal der Schlag.
Das Feuerzeug wurde von irgend einem Vorbesitzer aufpoliert bis zum geht nicht mehr.
Auch die Tank- und Steinschraube blieben dabei nicht verschont, schade um die schöne Patina.
Hier wurde mal wieder nur verschlimmbessert.
Gruß Hartmut
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#4
#5
#6
#7
Hallo,
hier ein weiteres Feuerzeug von einem DAK-Mann.
Vorderseitig wurden die Initialen H.A. in einem Wappen eingraviert.
Rückseitig wird es wieder orientalisch, eine Palme im Vordergrund, eine Landschaftsszene mit Gebäuden und Pyramide in der heißen Mittagssonne.
Interessant sind die Schmalseiten, die ziemlich identisch mit dem zuvor gezeigten Modell ( Zunftabzeichen ) sind.
Es wird wohl von dem selben Graveur bearbeitet worden sein.
Gruß Hartmut
#8
#9
Hallo Marc,
das Feuerzeug über das Unterseeboot U 9 dürfte auch noch interessant sein.
Es ist zwar ein anderes Thema, aber es betrifft den WK I.
Ein weiteres Afrika Feuerzeug von einem DAK Mann habe ich aber auch noch, das zeige ich demnächst mal.
Gruß Hartmut
#10
Hallo,
hier noch ein weiteres schön graviertes Stück, welches ich zwar schon länger besitze, aber hier noch nicht angefügt habe.
Auf einer Seite befinden sich die Umrisse des Kontinents Afrika.
Ausgefüllt ist dieser Umriss mit einem schönen Landschaftsmotiv, wo das Meer mit Bergen und Sonnenuntergang zu sehen sind.
Im Vordergrund sind Kakteen, ältere Gebäude und eine Palme zu erkennen.
Auf der Banderole steht Tunis, Kriegsgefangenschaft 1943 / XX.
Die andere Seite ist kunstvoll mit den Initialen H K versehen worden.
Wieder ein sehr schönes Einzelstück, welches von einem Soldaten des DAK in Gefangenschaft hergestellt wurde.
Leider wurde es mal unfachmännisch überarbeitet.
-
Im Netzt habe ich erfahren können das ein ehemaliger Gefangener diese Feuerzeuge für ein schönes Taschengeld oder Zubrot graviert hatte.
Das obige Stück könnte sogar von ihm graviert sein, die Gravur ähnelt sich auf jeden Fall mit dem seinigen.
Das Material stammt von zerlegten Flugzeugpropellern.
Hier der link. Um sein eigenes Feuerzeug zu sehen bitte rechts oder links von seinem Foto auf > klicken.
Einige interessante Worte zu seinen arbeiten an den Feuerzeugen, finden sich weiter unten im Text.
Gruß Hartmut
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Schöne Feuerrzeuge, gefallen mir auch. Was mich aber ein wenig stutzig macht ist, dass es sich bei allem Feuerzeugen um ein ähnliches Feuerzeug handelt. Auch die Gravur ist immer ähnlich, als hättte immer die gleiche Person die Feuerzeuge graviert. Finde ich ein wenig seltsam.
Das ist auch das Problem mit den Viertnam Feuerzeugen, da gibt es bestimmt eine Menge nachgemachte, die nicht aus der Zeit sind.
Frank
#15
Hallo,
hier mal ein weiteres Stück, welches ich vor einiger Zeit erwerben konnte.
Hier scheint ein weiterer, guter Graveur sein Werkzeug gut geführt zu haben.
Das gewünschte, liebliche Motiv, welches sich der Feuerzeugbesitzer wohl ausgedacht hat, wurde mit Sicherheit zu seiner Zufriedenheit umgesetzt.
Aber was die zwei verliebten Tauben wohl für " Ein süßes Geheimnis " hüten ?
Die andere Seite zeigt wieder die Umrisse von Afrika, wobei Bizerte ( im Norden von Afrika ) auf den Aufenthaltsort ( Gefangenenlager ) hinweist.
Ein paar Dünenlanschaften mit Palme, ein Sonnenuntergang und ein ankommendes Schiff runden das ganze ab.
Die Initialen R K auf der Schmalseite sind kunstvoll dargestellt.
Die andere Schmalseite wurde mit AFRIKA 1943 - 1947 graviert.
Gruß Hartmut
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#16
Hallo,
ein weiteres schönes Exemplar fand den Weg in meine Sammlung.
Vorab, so wie es aussieht ist es dem gleichen Graveur zuzuschreiben, der das Motiv des "süssen Geheimnisses" vollendet hat.
Das gezeigte Stück weist ebenfalls die Konturen Afrikas auf.
Von oben steuert ein Dampfschiff dem Ziel " Bizerte " entgegen.
Die Sehnsucht nach Befreiung und der geliebten Heimat war hier offensichtlich.
Unterhalb davon ist eine Wüstenlandschaft mit einem Wüstenschiff ( Kamel ) zu erkennen.
Rückseitig wurde es mit einem schönen Motiv in orientalischem Stil versehen.
Die Schmalseite zeigt die verschlungenen Initialen, J U, oder J W des Besitzers an.
Die andere Schmalseite wurde mit AFRIKA 1943 - 1948 versehen.
Die Jahreszahl wurde meines Erachtens nachträglich korrigiert, es befinden sich dort unübliche Vertiefungen ( auf dem Foto schlecht zu erkennen ).
Jedenfalls wurde dieser DAK Mann wohl erst 1948 mit dem Damfschiff in seine Heimat überführt.
Das in Eigenarbeit gemachte Etui, besteht aus sehr weichem Leder.
Man erkennt an den von Fäden befreiten Steppnähten, daß das Lederstück einem anderen Lederartikel entnommen wurde.
Die Fotos wurden unter verschiedenen Lichtverhältnissen gemacht, so kann die Gravur besser dargestellt werden.
Gruß Hartmut
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Servus
Das Ding habe ich letztens für einen am Flohmarkt gefunden
Leider keine Jahreszahl ersichtlich, außer dies hier ist eine (kann leider kein Arabisch)
img_9025.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schön graviert und passt hier irgendwie zu dem Thema
Gruß, Joe
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#18
Hallo,
bevor der Artikel aus der Zeitung noch ganz verschwindet ( ist im ganzen leider nur noch als Abo zu lesen ), halte ich diesen Rest hier noch fest.
Quelle : Südkurier.de
Gruß Hartmut
paulhaugerweilersbach.jpg
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