Ritter : Hamilton und Kremer & Bayer - Die Unterschiede

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01.04.2012 00:32
#21
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Tolle Arbeit!!!

Schöne Vergleiche!!!

Gruß

Wilhelm Broesan


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01.04.2012 20:22
avatar  Hesse
#22
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Hallo zusammen.

Besten Dank für eure lobenden Worte.

Viele Grüße
Der Hesse


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04.04.2012 08:44
avatar  Mylflam
#23
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Hallo,
prima recherchiert - und super Fotos !
Da bin ich aber froh, dass meine Ritter aus Offenbach kommen
Zu Lizenz oder Patent?
Ein ehemaliger Mitarbeiter hat mir letztes Jahr auf der Route der Industriekultur berichtet, dass hier einige Produkte in Lizenz gebaut worden sind. Deine aufgezeigten Unterschiede lassen aber auch das Aufgreifen seitens von K&B auf eines nicht mehr erneuerten Patents der Firma Hamilton schließen - inklusive Veränderungen/Verbesserungen. Ich weiß jatzt nicht, inwiefern sich die USA an DIN-Maßen (z.B. der Schrauben) hielt. ich habe da so die Übersetzung im Hinterkopf: Deutsche-Industrie-Norm
Auch Herr Kremer erwähnte auf dem letzten Sammlertreffen, dass einige Produkte in Lizenz gebaut worden sind.
Wer mehr über die Firma wissen will, dem sei unsere diesjährige Ausstellung auf der 'Route der Industrieklutur Rhein-Main' ans Herz gelegt. Wir zeigen im Lichthof der Mylflam Metallwaren einen umfangreichen Katalog der Firma Kremer&Bayer und viele Produkte aus selbigem. Natürlich auch die anderen Offenbacher Marken...
Einstweilen viel Erfolg bei den Recherchen, wünscht
Matthias


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05.05.2012 15:51
avatar  Hesse
#24
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Hallo Matthias.

Besten Dank für die Weitergabe deiner Insider-Informationen.

Was die Verschraubungen betrifft, ist die Sache aber klar.
Hamilton benutzt amerikanisch genormte Schrauben, Kremer & Bayer setzte DIN-Schrauben ein.

DIN bezeichnet übrigens nicht die Norm, sondern den Herausgeber der Norm - In unserem Fall das Deutsche Institut für Normung.

DIN-Normen hatten früher nicht nur in Deutschland ihre Gültigkeit, sondern wurden durchaus auch in anderen Ländern unverändert angewandt.
Heutzutage werden viele Normen internationalisiert was dann zu Bezeichnungen wie DIN EN ISO 0815:2012 führt.
Dies bedeutet dann, dass hier eine Norm vom Deutschen Institut für Normung übernommen wurde, die vom CEN (Europäisches Komitee für Normung) oder ISO (Internationale Organisation für Normung) veröffentlicht wurde. Die Vorlage für diese Veröffentlichung kann aber auch durchaus die DIN 0815 (um bei obigem Beispiel zu bleiben) gewesen sein.
Die Zahl nach dem Doppelpunkt zeigt das Veröffentlichungsjahr an.

Viele Grüße
Der Hesse


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19.09.2012 14:12
avatar  Kay
#25
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Kay

Hallo,

habe da kürzlich eine Anleitung erworben, auf dieser ist zu lesen:

Das neue "Ritter" - Tischfeuerzeug ist ein USA Patent und wird in Deutschland mit Genehmigung der amerikanischen Herstellerfirma, von den Spezialherstellern für "Weltzünder" - Fabrikate produziert.

Ich denke, diese Anleitung passt ganz gut in diesen Threat.

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19.09.2012 16:55
avatar  Hesse
#26
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Hallo Kay.

Na prima, da bestätigt sich doch meine Einschätzung, dass die Hamilton-Ritter die älteren Exemplare sind.
Jetzt gilt es eigentlich "nur" noch herauszufinden, wie Hamilton und Demley miteinander in Beziehung stehen...

Vielen, vielen Dank fürs Zeigen, das hat mir außerordentlich weiter geholfen.

Beste Grüße
Der Hesse


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09.10.2012 17:02
#27
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Hi zusammen,

wie ja bekannt, bin ich dabei, meine Ritter zu katalogisieren. Dafür habe ich ein Datenblatt entworfen, wobei ich die hier von Hesse gezeigten Unterschiede als Grundlage benutzt habe.

Leute, ich kann euch sagen, ich bin sowas von " kirre ".
Die Unterschiede werden immer mehr und sind meines Erachtens nicht mehr Hamilton oder Kremer & Bayer zuzuorndnen. Sorry, Hesse.
Jedesmal wenn ich meine, das ist ein Hamilton, finde ich wieder Merkmale, die auch für Kremer & Bayer sprechen, oder umgekehrt. Wohl gemerkt, am gleichen Ritter!!

z.B. die Löschkappen: Hamilton fest, unbeweglich mit Fase, 1,3 x 45 Grad. Ein großer Teil hat keine Fase, wie Kremer & Bayer. Der Durchmesser ist mal 6,4 oder 5,7 mm

Es gibt verschiedene Oberkörper, mal geschlossen, mal offen. Bei den Offenen ist auch die Einstecklänge unterschiedlich: 14,5 und 7,6 mm.
Zusätzlich werden bei den Offenen auch die Beine mit Watte gefüllt und als Tank benutzt.
Keiner der im Bild gezeigten Oberkörper "dürfte" ein K & B sein, die Dochtdurchführung ist 4,8mm. Die Tankschraube sagt aber wieder: 2x K & B, 1x Hamilton

Selbst die quadratischen Bakelitsolkel zeigen Unterschiede. Von den Befestigungsschrauben des Ritters ganz zu schweigen, ich habe vier verschiedene Arten von Schrauben gefunden!

Ach ja, ich habe noch kein kurzes Steinrohr gefunden, alle meine Ritter haben eine Steinrohrlänge von 21,5 mm

Mein Fazit :
Ich glaube nicht mehr, einen meiner 27 Ritter eindeutig und zweifelsfrei endweder Kremer&Bayer oder Hamilton zuordnen zu können.

PS: Meine Jagd nach Ritter mit Holzsockel geht trotzdem weiter. Alle anderen Ausführrungen sind in der MHS:
Ritter mit verschiedenen Schilderformen, Ritter mit Schild und Lanze, Ritter mit Lanze, Ritter mit Kalender, Ritter solo, Ritter mit Spieluhr.

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09.10.2012 19:41
#28
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Hallo Gerd,

zum deinem Fazit
Gerade solche Dinge machen unser gemeinsames Hobby interessant, glücklicherweise wurde nicht alles genormt, patentiert oder dokumentiert (hätte letztlich auch nicht viel genützt)

Gruß Franz


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09.10.2012 19:43
avatar  andrea
#29
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Hallo Gerd,

da hast Du Dich viel Mühe gegeben. Finde ich super Ich vermute, dass jeder Erstellen hat mit dem Zeit auch verschiedene Varianten auf den Markt gebracht. Vielleicht abhängig auch von dem Lieferanten des Teilen.

Man lernt man immer Etwas dazu

Gruß
Andrea


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10.10.2012 14:54
avatar  Mylflam
#30
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Hallo,
toll, was Ihr alles so herausfindet.
Da ich mich gerade durch die Patentakten quäle, kann ich nur sagen: Das ist echt ein weites Feld....
Ob Kremer&Bayer hier in Kommission bauen durfte, oder sogar bei Hamilton produzieren lassen und unter eigenem Namen hier vertrieben hat (vielleicht mit einigen 'hauseigenen' Verbesserungen/Änderungen), wäre auch noch eine Alternative...
Schaut Euch das Modell 'Simson' von K&B an. Es gleicht den Modellen 'Lydo' und 'Eclydo' doch sehr.... und alle haben eine frappante Ähnlichkeit mit dem 'Ronson'. Vielleicht hat Ronson auch Rohlinge geliefert, die hier entsprechend gestempelt wurden. Diese Praxis -hörte ich von einem Besucher auf unserer Ausstellung- sei üblich gewesen: Man sparte die Veredelung, den Vetrieb etc. und macht doch durch die 'Erlaubnis-Vergabe' Gewinn. Ich könnte mir dies bei den oben erwähnten Modellen durchaus vorstellen, denn technisch waren sie auch in den End-50'igern sicherlich schon von fortschrittlichen Techniken überholt (oder daher vielleicht die Patente abgelaufen).
Die Fabrikgebäude in Offenbach waren nicht so groß, als dass Kremer&Bayer alle von ihnen vertriebenen Modelle selbst hergestellt haben konnte. In diesem Zusammenhang erinnere ich an das Modell 'Fork'. Es bestanden engste familiäre Beziehungen zu dem Fabrikbesitzer in Prag, sodass man dessen Produkte auch in Deutschland vertrieben hat.
Anbei einige Fotos aus der diesjährigen Ausstellung.
Natürlich zeige ich die Sachen auch am Sonntag, den 21.10. zum Sammlertreffen.
Es grüßt
Matthias
P.S.: Wer erbarmt sich mal und recherchiert im Müncher Patent-Archiv - vielleicht kann man ja mit Andrea einen seiner sagenhaften Flohmärkte besuchen

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10.10.2012 15:36
#31
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Hi Matthias,
Zitat:
P.S.: Wer erbarmt sich mal und recherchiert im Müncher Patent-Archiv
Wenn ich wüßte wie.......... wäre es schon geschehen

Haben wir ein " Unterrichtsthema " am 20.10.


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10.10.2012 15:52
avatar  andrea
#32
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Hallo Gerd,

Zitat von Zipposnorres

P.S.: Wer erbarmt sich mal und recherchiert im Müncher Patent-Archiv
Wenn ich wüßte wie.......... wäre es schon geschehen



einfach hier clicken und suchen

Gruß
Andrea


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10.10.2012 17:18
avatar  Hesse
#33
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Hallo Gerd.

Da bin ich ja jetzt erstmal überrascht… Dass meine Postings zu den Unterschieden nicht alle existierenden Unterschiede abbilden würden können, war mir eigentlich klar. Im Hinblick auf die Abertausenden verkauften Exemplare dieser Ritter sind die sich in meiner Sammlung befindlichen Ritter in der Anzahl viel zu gering um alle - Varianten, bauartliche Verbesserungen , Improvisierungen bei Materialengpässen, sowie schlichte Formabweichungen und Formfehler - vorliegen zu haben. Dass es aber nun eine derartige Masse an weiteren Abweichungen gibt, blöderweise auch untereinander, nun da bin ich ehrlich, damit hätte ich nicht gerechnet und macht die ganze Sache rund ums Thema natürlich nicht unbedingt einfacher.

Ich kann jetzt aber schon mal sagen, bis auf die unterschiedlichen Befestigungsschrauben im Sockel habe ich, nach einer oberflächlichen Betrachtung (reine Sichtprüfung, ohne jedwede Demontage) meiner Ritter, keinen deiner jetzt aufgeführten Unterschiede in meiner Sammlung dabei.

Die Befestigungsschrauben habe ich seinerzeit bewusst weggelassen, da man unterschiedliche Befestigungsschrauben ja aus allen Bereichen der Tischfeuerzeuge gewöhnt ist.
Gerade bei älteren Stücken hat man früher wohl genommen, was gerade vorhanden war. Ich hatte dieser Thematik keinen besonderen Wert beigemessen.
Anders sieht es natürlich bei den anderen von dir beschriebenen Varianten aus. Hier wäre es schon hilfreich zu wissen: „Wieso, weshalb, warum?“

Bevor ich mir nun meine ganzen Ritter nochmal genauer zur Brust nehme um das ein oder andere Merkmal gegenzumessen, hätte ich noch ein paar Fragen.

Sockel:
• Um wieviel Millimeter ändert sich das Abstandsmaß, wenn man die dritte Position für die Bodenverschraubung verwenden würde, oder würde sich einzig die Position des Ritters auf dem Sockel ändern?

Tankverschraubung:
• Hast du ein Modell in der Sammlung, welches auf der Helmseite die angedeuteten Nieten hat und gleichzeitig eine metrische Tankverschraubung besitzt?
• Oder den anderen Fall: Hast du ein Modell in der Sammlung, welches bei der abgewandelten Seitenform des Helmes ohne die angedeuteten Nieten eine zöllige Tankverschraubung besitzt?

Steinrohre:
• Haben die Steinrohre bei gleicher Länge auch alle den gleichen Durchmesser?
• Falls nein, gibt es dann Verhältnismäßigkeiten in Bezug zum Durchmesser der Löschkappen?

Viele Grüße
Der Hesse


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10.10.2012 18:16
#34
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Hi Hesse,

ich versuche mal zu antworten:

Sockel:
• Um wie viel Millimeter ändert sich das Abstandsmaß, wenn man die dritte Position für die Bodenverschraubung verwenden würde, oder würde sich einzig die Position des Ritters auf dem Sockel ändern
Antwort:
Die dritte Bohrung ist für die Befestigung des Ritters nicht zu verwenden. Der Abstand ist 3mm
kleiner als die beiden benutzten Bohrrungen.

Tankverschraubung:
• Hast du ein Modell in der Sammlung, welches auf der Helmseite die angedeuteten Nieten hat und gleichzeitig eine metrische Tankverschraubung besitzt?
Antwort:
Nein, ich habe überhaupt keinen Ritter mit Helmnieten

• Oder den anderen Fall: Hast du ein Modell in der Sammlung, welches bei der abgewandelten Seitenform des Helmes ohne die angedeuteten Nieten eine zöllige Tankverschraubung besitzt?
Antwort:
Die zölligen Tankschrauben haben nur die Ritter mit dem offenen Tank und Tank in den Beinen.

Steinrohre:
• Haben die Steinrohre bei gleicher Länge auch alle den gleichen Durchmesser?
• Falls nein, gibt es dann Verhältnismäßigkeiten in Bezug zum Durchmesser der Löschkappen?
Antwort:
Ja, direkt am Kopf gemessen 6,4 mm und am Ende 5,9 mm Durchmesser. ( 21,5 mm lang )


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10.10.2012 18:59
avatar  Hesse
#35
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Hallo Gerd.

Besten Dank für deine Antwort. Das hilft mir beim Verstehen der ganzen Problematik schon sehr weiter.
Ich werde nochmal meine ganzen Ritter gründlich prüfen und dann sind wir vielleicht ein klein wenig schlauer. (Oder noch mehr verwirrt )

Festhalten lässt sich meiner Meinung aber bereits jetzt, dass die Exemplare mit Helmnieten eindeutig von Hamilton sind und der Durcheinander erst mit der geänderten seitlichen Helmform beginnt.

Was das Thema Patente angeht habe ich leider nur eines von Demuth aus den 1930ern (Das ist die Urform für die Ritter von Demley) und eines von Eric Wedemeyer/Hamilton aus den 1950ern. Hier ist die Seite des Helmes noch so geformt, wie bei den Exemplaren mit den angedeuteten Nieten. Es wäre nun interessant zu erfahren, ob es auch noch ein jüngeres Patent von Hamilton gibt...
Von Kremer & Bayer habe ich kein Patent. Ich habe auch keine Ahnung, ob überhaupt eines existiert, da K&B die Ritter ja unter US-Patent vertrieben haben.

Viele Grüße
Der Hesse

Edit: Anhänge entfernt. Infos via PN


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10.10.2012 19:08
#36
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Hi Hesse,

nur so eine Idee von mir:

ich habe keinen Ritter in den USA gekauft, sondern alle in Europa ( Belgien, Deutschland, Holland und England )

Vielleicht hilft uns das weiter.


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11.10.2012 08:24
avatar  Mylflam
#37
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Hallo Andrea,
ich sehe schon: Du rechnest mit unserer Faulheit und dem einfachen Einklicken im Internet, um Deine geheimen Flohmärkte zu schützen....
Aber natürlich ganz herzlichen Dank für den link!
Es grüßt
Matthias


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11.10.2012 09:06
avatar  andrea
#38
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Zitat von Mylflam
Hallo Andrea,
ich sehe schon: Du rechnest mit unserer Faulheit und dem einfachen Einklicken im Internet, um Deine geheimen Flohmärkte zu schützen....
Aber natürlich ganz herzlichen Dank für den link!
Es grüßt
Matthias


Hallo Matthias,

es war mir nicht bekannt, dass jeder in das Patentamt, physikalisch, reingehen kann. Wenn es so ist dann komme ich gerne mit. Es wird bestimmt ein spannenden Tag sein.
Keine Sorge, ich werde Euch meine Flohmärkte zeigen und ein Bier bekommt Ihr auch von mir

Gruß
Andrea

P.S.: Ich habe jetzt in das online Patentsamt für Kremer & Bayer gesucht und das Ergebnis ist angehängt. Leider nichts über den Ritter. Von Ray Hutcheson könnte nur das Patent von Hesse finden sonst nicht.

Dateianhänge
  • kremerbayer.xlsx

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11.10.2012 18:07
avatar  Hesse
#39
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Hallo Gerd.

So, dann sind hier mal meine Ergebnisse und ich versuche mal, sie auf die von dir geschilderten Unterschiede umzulegen.

Für die folgenden Ergebnisse hatte ich 4 Exemplare mit den angedeuteten Nieten am Helm und 21 Exemplare ohne die Nieten zur Verfügung.

Als Referenz für Hamilton besitze ich einen zweifelsfrei von Hamilton hergestellten Ritter.
Dieser ist neu, unbenutzt in OVP mitsamt Papieren. Dieses Modell hat die Nieten am Helm.

______________________________________________________________________________
Sockel:
Ich habe derzeit 8 Ritter mit quadratischen Sockeln aus Bakelit.

Exemplare mit Nieten am Helm: 2 Stück, davon 2 mit 2 Plätzen für die Befestigungsschrauben und angedeuteten Füßen. (Siehe Bild im Anhang)
Dies ist zweifelsfrei der ursprüngliche Hamilton-Sockel.

Exemplare ohne Nieten am Helm: 6 Stück, davon alle 6 mit 2 Plätzen für die Befestigungsschrauben.

Zwischenfazit: Bei meinen Rittern kann ich deutlich unterscheiden zwischen Hamilton und Hamilton-Kremer&Bayer. Bei der von dir gezeigten Variante mit 3 Positionen kann man darauf schließen, dass es sich um einen Universal-Sockel handelt, welcher nicht exklusiv bei den Rittern, sondern bei mehreren Produkten verwendet wurde, bzw. eine weitere Verwendung geplant war. Ob dieser Sockel nun noch von Hamilton entwickelt wurde oder erst später von K&B kann ich anhand meiner Modelle nicht beurteilen und ich kenne auch kein anderes Tischfeuerzeug mit diesem Sockel.
______________________________________________________________________________

Steinrohre:
Exemplare mit Nieten am Helm : Alle haben das lange Steinrohr. Länge 27,5 mm
Exemplare ohne Nieten am Helm : Alle haben das kurze Steinrohr. Länge 21,5 mm

Zwischenfazit: Die langen Steinrohre sind eindeutig von Hamilton.
______________________________________________________________________________

Löschkappe:
Fasen: Exemplare mit Nieten am Helm: Alle meine Löschkappen sind angefast. Durchmesser von 5,6 bis 5,8 mm
Exemplare ohne Nieten am Helm: Allesamt ohne Fase. Durchmesser von 6,2 bis 6,4 mm

Befestigung: Ich habe ausschließlich die 2 Befestigungsvarianten an meinen Rittern vorliegen, die ich zu Beginn dieses Themas in den Unterschieden schon thematisiert habe.

Zwischenfazit: Leider habe ich bei meinen Exemplaren insgesamt weniger Varianten vorliegen wie du bei deinen. Ich kann daher keine andere Aussage treffen, wie ich sie bereits zu Beginn dieses Themas geschrieben habe.
______________________________________________________________________________

Tanks:
Exemplare mit Nieten am Helm: Alle 4 sind offen und die Beine werden als Tank mitgenutzt.
Exemplare ohne Nieten am Helm: 5 x offen, 16 x geschlossen

Zwischenfazit: Offener Tank mit „Zusatztank in den Beinen“ ist die ältere Variante. Da es auch bei den Exemplaren ohne Nieten offene Tanks gibt dürfte das Verschließen des Tanks erst in einer Zeit passiert sein, als K&B die Ritter schon eine gewisse Zeit vertrieben hat. Hier kann man aber wenigstens die Aussage treffen, dass verschlossene Tanks von K&B sind und nicht von Hamilton.
_____________________________________________________________________________

Einschublänge:
Exemplare mit Nieten am Helm: Alle kurz mit Einschublängen von 7,6 bis 8,2 mm.
Exemplare ohne Nieten am Helm: 5x offen, 4x kurz, 1x lang. 16x geschlossen, 16x lang

Zwischenfazit: Warum es hier zwei verschiedene Längen bei den offenen Tanks gibt, kann ich mir nicht erklären und lasse ich unkommentiert hier stehen..
Die Gründe können so weit reichen, dass selbst Spekulation nicht zielführend wäre.
Feststellen lässt sich aber, dass die kurzen Einschübe von Hamilton kommen und erst der spätere geschlossene Tank ausschließlich nur den langen Einschub aufweist.
____________________________________________________________________________

Verschraubungen:
Exemplare mit Nieten am Helm und offenem Tank: 4 von 4 haben zöllige Verschraubungen
Exemplare ohne Nieten am Helm und offenem Tank: 4 von 5 haben zöllige Verschraubungen, 1 von 5 ist metrisch (bei dem langen Einschub)
Exemplare ohne Nieten am Helm und geschlossenem Tank: 16 von 16 haben metrische Verschraubungen

Zwischenfazit: Ganz ähnliches, gemischtes Ergebnis wie bei deinen Rittern auch
___________________________________________________________________________


Schlußfazit:

Meiner Meinung nach, kann man davon ausgehen, dass alle Ritter mit angedeuteten Nieten am Helm von Hamilton sind. Hier gibt es insgesamt auch die wenigsten Abweichungen. Diese Ritter haben allesamt den offenen Tank, das kurze Steinrohr, die identische Einschublänge, die identische Dochtkappenbefestigung und auch die angefasten Dochtkappen.

Weiterhin ist davon auszugehen, dass die Formänderung was die Seite der Helme, die Löschkappe und deren Befestigung betrifft, entgegen meiner Aussage zu Beginn dieses Threads, bereits bei Hamilton seinen Anfang genommen haben muss und nicht erst bei K&B vorgenommen wurde. Anders sind auch die zölligen Verschraubungen in den Oberkörpern dieser Ritter nicht zu erklären. Einhergehend mit dieser Formänderung dürfte dann auch das Bauteil mit dem Steinrohr verändert worden sein. Interessant wäre an dieser Stelle nun eine Zeichnung zu sichten, die jünger ist als die bereits eingestellte Patentzeichnung.

Was die Zuordnung zu K&B nun betrifft, kann man sicher davon ausgehen, dass die Ritter ohne Niete am Helm, geschlossenem Tank, langem Einschub, kurzem Steinrohr und mit metrischen Verschraubungen unter Regie von K&B entstanden sind.

Die Varianten ohne Niete am Helm, mit offenem Tank, kurzem Steinrohr und zölligen Verschraubungen würde ich prinzipiell Hamilton zuordnen und denke, dass diese Exemplare in die Anfangszeit der Zusammenarbeit zwischen Hamilton und K&B zu datieren sind. Also in die frühen 1950er Jahre. Auch dann, wenn diese Exemplare in Europa gekauft wurden und die Schilde „deutsche Bezüge“ haben. Die Begründung hierfür ist aus meiner Sicht recht einfach.
Von Hamilton gibt es zwar keine (mir bekannten) Ritter mit irgendwelchem Zubehör wie Schild, Lanze, Kalender, Schwert, etc. Dies gab es alles erst bei K&B. Da K&B diese Ritter aber eben „nur“ unter amerikanischer Lizenz vertrieben hat, muss man davon ausgehen, dass K&B zumindest in der Anfangszeit die Ritter entweder komplett montiert aus Amerika geliefert bekam und als reine Handelsware abgewickelt hat oder evtl. Einzelteile geliefert bekam, diese montiert und dann hier verkauft hat. Über die beengten Platzverhältnisse und die limitierten Fertigungsmöglichkeiten bei K&B haben wir hier ja auch schon lesen können. Die Zubehörteile (Schild, Lanze, etc.) kamen dann im Lauf der Zeit hinzu um den Rittern etwas mehr Pepp zu verleihen und natürlich auch regionale Märkte anzusprechen. Die Zubehörteile dürften daher in Deutschland konstruiert und evtl. auch gefertigt worden sein. Dies gilt auch für die Ritter mit Schilden mit US Army-Bezug, die meines Wissens nach nur in US-Kasernen auf deutschem Boden zu kaufen waren, nicht aber in den USA.

Der Wechsel auf die metrischen Gewinde und die geschlossenen Tanks dürfte eine gewisse Handlungsfreiheit von K&B in Bezug auf die Ritter dokumentieren und auch eine Unabhängigkeit von Hamilton darstellen. Hier sollte man aber davon ausgehen, dass die Ritter dann auch in Deutschland gegossen wurden; anders macht es sonst keinen Sinn. Warum der Wechsel auf metrische Gewinde gab und warum es diesen Mischtyp aus Hamilton und K&B, mit den ganzen zusammengewürfelten Komponenten, überhaupt gab wird von uns wohl kaum aufzuklären sein. Denkbar ist vieles: Technische Verbesserungen, Aufbrauchen von Altbeständen, vertragliche Regelungen zwischen Hamilton und K&B, bessere Verfügbarkeit von metrischen Teilen im Vergleich zu den zölligen, etc. etc.


Ganz kurz zusammengefasst könnte man nun in etwa so katalogisieren. (Ich mache es jedenfalls so)

Niete am Helm = Hersteller und Vertrieb Hamilton
Keine Niete am Helm, offener Tank = Hersteller: Hamilton, Vertrieb sowohl von Hamilton als auch Kremer & Bayer
Keine Niete am Helm, geschlossener Tank = Hersteller und Vertrieb: Kremer & Bayer unter US-Patentrechten


Das war es jetzt fürs erste und ich hoffe, dass ich vielleicht die ein oder andere Frage beantworten konnte.
Sollte noch etwas unklar sein, schaue ich mir sehr gerne alles noch einmal an. Das würde dann aber erst nächste Woche klappen.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Der Beitrag ist leider wieder mal mit heißer Nadel gestrickt. Obwohl ich 1x Korrektur gelesen habe, hoffe ich, dass soweit alles richtig ist und ich nichts vertauscht habe.

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sockelhamilton.jpg

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11.10.2012 18:26
#40
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Hi Hesse,

deiner Zuordnung kann ich nur zustimmen

Zwei Anmerkungen:

den von dir gezeigten Sockel habe ich nicht, ist die Dritte Variante.

"Die Varianten ohne Niete am Helm, mit offenem Tank, kurzem Steinrohr.............." hier wolltest du wohl mit schreiben


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