Ritter : Zippos

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13.02.2012 19:06
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#1
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Hallo.

Aus der 1994/1995er Barrett Smythe-Collection stammt dieser, optisch typisch amerikanisierte und dadurch ein wenig angekitschte, Tempelritter der im Katalog unter dem Namen "Man Sword" zu finden war.

Das unbenutzte Zippo ist "chrome brushed", wurde dann allerdings rauchgrau beschichtet/lackiert.
Im Zippo-Katalog läuft dieses Finish unter Black Ice.
Der Ritter wurde im Farbdruckverfahren aufgebracht.

Viele Grüße
Der Hesse

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25.02.2012 14:29
avatar  Hesse
#2
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Hallo zusammen.

Heute möchte ich euch ein weiteres Zippo mit mittelalterlichem Motiv vorstellen.

Es ist ein unbenutztes, poliertes Slim von 1964 .

Dargestellt ist ein Ritter in voller Rüstung mit eingelegter Lanze zu Pferd.
Aufgrund des Turnierschmuckes am Helm handelt es sich bei dieser Darstellung um einen zum Tjost ausgestatteten Ritter.

Kurz zum Tjosten:
Der Tjost war der wichtigste Bestandteil bei Ritterturnieren, sozusagen die Königsdisziplin.
Beim Tjosten reiten zwei Ritter in voller Rüstung von einer Beschrankung getrennt (die sogenannte Tilt) in vollem Galopp aufeinander zu und versuchen den Gegner durch einen Lanzentreffer aus dem Sattel zu befördern.

In der Anfangszeit des Tjostens gab es nur sehr wenige Regeln und somit hatten die Tjoste einige Verletzte und Tote zu verantworten. Erst im 13. Jahrhundert wurden spitze Waffen verboten und es durfte auch kein am Boden liegender Kämpfer mehr attackiert werden. Weiterhin wurden auch keine ritterlichen Turniere mehr „bis zum Tod“ ausgekämpft (was früher durchaus Methode hatte) und selbst für das Publikum, die Knappen, die Stallburschen und den Turnierherold war das Tragen von Waffen und Rüstung verboten. Ab dieser Zeit fanden in Turnieren dann des öfteren Schwerter aus Holz oder Fischbein ihren Einsatz und die Lanzen bekamen Turnierkrönchen auf die Spitzen und später auch noch Sollbruchstellen.

Der Tjost wurde fortan (meist) auf Punkte ausgeritten. So gab es bspw. für einen Treffer am Körper einen Punkt und für das Absatteln eines Ritters zwei Punkte. Sieger war, wer als erstes drei Punkte erreicht hatte (Drei Punkte auf einen Schlag gab es für den Tod des Gegners, auch wenn dies nicht mehr das Ziel war). In einer anderen Variante des Tjost war Sieger, wer zuerst die (oder eine festgelegte Anzahl) Lanze am Gegner zum Brechen brachte.

Trotz aller Bemühungen den Tjost sicherer zu machen, gab es natürlich auch mit den stumpfen Waffen noch einige Verletzungen und auch Tote (Der frz. König, Henri II. erlag 1559 Verletzungen durch Lanzensplitter die durch sein Auge ins Gehirn drangen). Um dieses Risiko den Rittern trotzdem schmackhaft zu machen gab es neben dem zu erlangenden Ruhm und der Siegprämie des Veranstalters (Könige, Fürsten, etc.) auch noch andere „Siegprämien“ zu gewinnen. Überliefert ist u.a. dass dem Sieger eines Tjostes die gesamte Ausrüstung seines Gegners, inklusive Pferd, zufiel. Die „Beute“ konnte dann behalten werden oder vom Verlierer durch Zahlung eines vom Sieger bestimmten Lösegeldes zurückgekauft werden.

So, damit erstmal wieder genug Geschichte...

Viele Grüße
Der Hesse

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02.03.2012 21:26
avatar  Hesse
#3
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Hallo zusammen.


Heut ist ein Zippo von 1995 an der Reihe...

Das schön gearbeitete Motiv stellt Ritter im Kampf vor einer Burg dar.

Das Motiv ist gestaltet, wie es für die "Toledo-Series" üblich ist; also durch die Verschmiedung von (Edel-)Metalldrähten.
Mir waren bisher aber nur "Toledos" mit schwarzen Motivplatten auf schwarz pulverbeschichteten oder puren Messing-Oberflächen bekannt. Die hier nun gezeigten grünen Motivplatten sind für mich in Verbindung mit der hochglanzpolierten Chrom-Oberfläche vollkommenes Neuland.
Vielleicht weiß ja einer der Zippo-Profis, was es mit den grünen Platten auf sich hat und kann mich diesbezüglich mal aufklären.

Das Zippo ist unbenutzt und der rückseitig angebrachte Preis von 95,- Dollar blieb mir glücklicherweise erspart.

Viele Grüße
Der Hesse

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09.05.2012 19:07
avatar  Hesse
#4
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Hallo zusammen.

Heute ist ein weiteres Zippo aus der Toledo-Serie an der Reihe.

Dargestellt wird hier ein hochmittelalterlicher Ritter, beziehungsweise aufgrund der Krone sogar ein König.

Es ist nun nur aufgrund des Schildes schwer darüber zu diskutieren, welche historische Person hier dargestellt werden soll.

Eine Verbindung zu Richard Löwenherz liegt nahe, da dieser auf dem dritten Kreuzzug (1189-1192) einen einzelnen stehenden/steigenden Löwen als Wappen führte und auch den entsprechenden Stand inne hatte.
Es könnte aber auch einfach ein Stück amerikanische Fantasie zum Ausdruck bringen.

Das Zippo ist jedenfalls unbenutzt und wurde 1995 hergestellt (L Zippo XI)

Viele Grüße
Der Hesse

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18.05.2012 16:51
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#5
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Hallo zusammen.

Heute gibt es ein weiteres Zippo.

Das 1994 hergestellte Zippo (K Zippo X) stammt auch diesmal wieder aus der Toledo-Serie und ist nicht ganz so häufig anzutreffen.
Gefertigt wurde das Zippo in polierter Messing-Ausführung mit der altbekannten Motivplatte.


Auf der Motivplatte ist eine Ansicht des historischen Stadtkernes von Toledo dargestellt.
Gut zu sehen sind zwei der zahlreichen Wahrzeichen Toledos; welche im Mittelalter entstanden sind:
Die Kathedrale Santa Maria aus dem 13.-15. Jahrhundert sowie der Alcazàr aus dem 16. Jahrhundert.


Toledo hatte eine bewegte und sehr interessante Geschichte.
Aufgrund ihrer taktisch hervorragenden Lage haben im Laufe der Jahrhunderte viele verschiedene Völker die Stadt, belagert, eingenommen und später wieder verloren.
In Römerzeiten bereits war Toledo berühmt für seine Waffenschmiedekunst. Aber nicht nur die Waffenschmiede waren Könner ihres Fachs.
Die zahlreichen Gold- und Silberschmieden standen ihren „Schmiede-Kollegen" in nichts nach und auch die Süßwarenmanufakturen hatten mit ihrem Marzipan ein echtes Highlight.
Durch die verschiedensten Einflüße anderer Kulturen herrschte in Toledo zudem eine hohe Sprachgewandtheit, ein ausgeprägter Bildungsstand und ein sehr hoher Stellenwert was Kunst und Kultur in all ihren Facetten betrifft.
Aus religiöser Sicht wurde Toledo auch stets ein hoher Stellenwert beigemessen, schließlich gelang es hier, dass Christen, Juden und Muslime friedlich zusammenlebten und ein äußerst hohes Maß an Toleranz vorhanden war.

Für alle die noch etwas mehr über eine der geschichtshistorisch faszinierendsten Städte Spaniens wissen möchten, folgen nun noch ein paar Links.


Toledo bei Wikipedia >>> http://de.wikipedia.org/wiki/Toledo
Allgemeine Infos bei red2000,com >>> http://www.red2000.com/spain/toledo/2toledo.html
Allgemeine Infos bei urlaube.info >>> http://www.urlaube.info/Madrid/Toledo.html


Viele Grüße
Der Hesse

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07.06.2012 19:44
avatar  Hesse
#6
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Hallo zusammen.

Hier hätte ich noch einen schönen Ritter vom Orden der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem, besser bekannt als Deutscher Orden oder auch Deutschherrenorden.

Aufgrund des Helmes lässt sich dieser Ritter in etwa auf den Zeitraum von 1250-1350 datieren.
Wer noch mehr Infos zum Deutschen Orden haben möchte findet sie bei Wikipedia unter unter folgendem Link >>> http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Orden

Das Zippo von 2007 (H Zippo 07) ist unbenutzt und besitzt das Satin-Chrome-Finish.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Wer die Geschichte aus dem alten Forum noch nicht kennt, aber trotzdem wissen möchte, wie dieses Zippo mit einem meiner Tattoos zusammenhängt, klickt bitte hier.

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12.06.2012 16:21
avatar  Hesse
#7
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Hallo zusammen.

Wer kennt nicht Begriffe wie Camelot, Excalibur, Tafelrunde, Lancelot, Merlin, heiliger Gral, Guinivere, Avalon, etc?

All diese Begriffe beziehen sich auf König Artus und selbst im fernen Amerika kennt man diese Begriffe so gut, dass man sich in der Lage fühlte eine 4 Motive umfassende Serie mit dem Titel „King Arthur“ aufzulegen.

Speziell beim Thema König Artus bewegen wir uns allerdings sehr stark im Bereich der Dichtung und Heldenlieder.
Da es unmöglich ist, dieses Thema hier ausführlich zu beschreiben, gibt es daher nun nur ein paar Eckdaten…

- Gesicherte archäologische Funde zu Artus sind so gut wie nicht vorhanden und in dieses Thema wird folglich sehr viel hinein interpretiert.
- Artus ist eine Person des frühen Mittelalters und die Inhalte der Artus-Sage basieren auf Geschehnissen die ab ca. 500 n. Chr. (mit der Sachseninvasion in Britannien nach dem Abzug der Römer) anfangen und mit der „Rückeroberung“ Britanniens (durch die Normannen und Bretonen) 1066 enden.
- Die Artussage ist somit eigentlich eine Sammlung von Heldenliedern und Gedichten und es schließt sich faktisch aus, dass Artus eine (einzige) real existierende Person war.
- Früheste historische/schriftliche Überlieferungen zum Thema Artus stammen aus dem 9. Jh. (Nennius / Historia Brittonum) und dem 12. Jh. (William of Malmesbury / Gesta Regum Anglorum).

Wer noch etwas mehr über Artus und die Artus-Sage erfahren möchte, dem seien die folgenden zwei Links empfohlen:

Infos auf arthuriana.de >>>http://www.arthuriana.de/alt/index.html
Artus auf Wikipedia >>>http://de.wikipedia.org/wiki/Artus


Die Zippos zur Serie „King Arthur“ erschienen im Jahr 2000 und waren allesamt in der high polished chrome-Ausführung gehalten (Was dummerweise recht bescheiden zu fotografieren ist…). Zwei der vier Motive sind im Farbdruckverfahren aufgebracht, die restlichen zwei sind Gravuren ohne Färbungen.

Das Zippo welches ich euch nun als erstes aus dieser Serie vorstellen möchte zeigt die Krönung des Artus.
Es ist absolut neu und wurde 2000 hergestellt (C ZIPPO XVI).
Zu finden ist es bspw. im Katalog Classics and Selects 2000/20001 mit der Artikel Nr. 852.461.

Viele Grüße
Der Hesse

Fortsetzung folgt…

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14.06.2012 20:27
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#8
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Hallo in die Runde.

Das zweite Zippo aus der King Arthur-Serie zeigt König Artus hoch zu Roß.
Diese Darstellung hat natürlich mit mittelalterlicher Kunst überhaupt nichts zu tun und ist im Bereich Fantasy einzuordnen.

Das Zippo ist nagelneu und wurde 2000 hergestellt (C ZIPPO XVI)
Die Artikel-Nr. im Zippo-Katalog lautet: 852.462

Viele Grüße
Der Hesse

Fortsetzung folgt….

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30.06.2012 18:37
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#9
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Hallo zusammen

Das Motiv des dritten Zippos aus der Arthur-Serie setzt sich aus einem Löwen im Vordergrund und drei vertikal angeordneten Balken im Hintergrund zusammen.
Mir ist allerdings nicht klar, was hier dargestellt werden soll.

Ausschließen können wir die Annahme, es wäre das Wappen von Artus.
Auch wenn Artus eine fiktive Person war, ist bspw. im „College of Arms“ ein Wappen zu seiner Person eingetragen.
Es setzt sich aus drei, säulenartig, übereinander angeordneten, goldenen Kronen auf blauem Grund zusammen.
In anderen Quellen werden 13 goldene Kronen auf blauem Grund geführt.
Weiterhin wird in zahlreichen Quellen angeführt, dass er in Schlachten mit dem Banner der Jungfrau Maria gezogen wäre.

Um nun eine Verbindung dieses Zippos zu Artus zu knüpfen könnte man anführen, dass König Leodegrance, der Vater von Guinivere, einen ähnlichen Löwen im Wappen führte.
Was aber haben dann die 3 Balken auf sich…? Ich weiß es leider nicht...

Jedenfalls ist auch dieses Zippo neu und wurde im Jahr 2000 hergestellt (D ZIPPO XVI)
Die Artikel-Nr. im Zippo-Katalog lautet: 852.464

Wer noch ein wenig rätseln möchte, oder etwas mehr über die Wappen von Artus und der Tafelrunde wissen möchte, findet (stellvertretend für hunderte Websites) bei den nachstehenden 2 Links noch jede Menge Infos.

1. The Heraldry Society >>>http://www.theheraldrysociety.com/articl...hurian_arms.htm
2. Crossed Swords >>>http://www.angelfire.com/va3/crossedswords/arthur/index.html

Viele Grüße
Der Hesse

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Fortsetzung folgt…

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13.07.2012 19:43
avatar  Hesse
#10
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Hallo.

Das vierte und letzte Zippo der Artus-Serie wurde ebenfalls im Jahr 2000 (D Zippo XVI) hergestellt.
Auch dieses Exemplar ist noch unbenutzt und wurde mit der Artikel-Nr. 852.463 angeboten.

Das Motiv entführt uns in die Welt der Herrscher und Könige und wird von 6 Kronen verziert und ich muss dieses Mal etwas weiter ausholen.

Diese 6 Kronen sind folgendermaßen beschrieben:

1. Nr. 5 oben links - Grange
2. Nr. 6 oben rechts - Hanover
3. Nr. 9 Mitte links - Waldeck
4. Nr. 10 Mitte rechts - Mecklenburgh
5. Nr. 13 unten links - Guelderland
6. Nr. 14 unten rechts - Mentz

Ich muss zugeben, dass es mir sehr schwer fällt, diese sechs Kronen mit der Artussage in Verbindung zu bringen.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Motiv nur um einen Ausschnitt aus einer 14 bis 16 Kronen umfassenden Darstellung. (Siehe Bild 2 im Anhang).
Mit der Zahl 16 käme ich dann zur Tafelrunde, welche sich bei Sir Walter Scott (Autor des Romans Ivanhoe) aus 16 Personen zusammensetzt und nicht wie in manch anderer Literatur aus 12 Personen + Artus. (Vergleichbar mit Jesus und seinen Jüngern)
Die Kronen könnten nun für die Abstammung der Tafelrunden-Mitglieder stehen.
Dies zu recherchieren war bisher allerdings leider nicht sonderlich erfolgreich.

Es verwirrt mich sehr, dass bis auf Grange (Vermutlich der größte Steinkreis in Irland) alle Begrifflichkeiten auf dem europäischen Festland und nicht auf den britischen Inseln zu finden sind, viele Mitglieder der Tafelrunde aber natürlich ihren Ursprung auf den britischen Inseln haben (Bspw. Gawain und Gareth stammen von den Orkneys, Mordred, und Keie sind walisisch).
In den durch die Sachseninvasion bedingten Begebenheiten und der Rückeroberung Britanniens durch die Normannen und Bretonen waren natürlich auch „französische Ritter“ Mitglieder der Tafelrunde (auch wenn hier meist "nur" literarische Werke die Ursprünge sind).
Parzifal stammte aus dem Anjou, Tristan aus Lohnois, Bors aus Gallien und somit wird zumindest Mentz (alte Schreibweise für Metz) plausibel.
Hannover hatte und hat enge Beziehungen zur englischen Königskrone und ist ebenfalls plausibel.
In Bezug zu Waldeck bin ich in der Universitätsbibliothek von Kassel mit einem sehr interessanten in der Bibliothek der Uni Kassel fündig geworden.
>>>https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/b...anzelot2008.pdf
Zu Mecklenburgh und Guelderland konnte ich keinerlei Verbindungen knüpfen und somit muss ich des Rätsels Lösung leider vorerst offen lassen und hoffe, dass ich vielleicht irgendwann mal über eine Abbildung der kompletten Kronen-Reihe stolpere…


Viele Grüße
Der Hesse

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14.07.2012 19:05
avatar  Hesse
#11
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.


....bewaffnet euch mit Gottes Eifer, liebe Brüder, gürtet die Schwerter an eure Seiten, rüstet euch und seid Söhne des Gewaltigen, des Allmächtigen!
Besser ist es zu sterben, als unsere Völker und die Heiligen leidend und entehrt zu sehen...


Diese einleitenden Worte stammen aus einem Aufruf von Papst Urban dem II., gesprochen auf dem Konzil von Clermont im Jahre 1095 n. Chr.
Seine Rede schürte eine bis dahin nicht dagewesene Begeisterung für Gott. Man kann eigentlich schon von blindem Fanatismus reden und es folgte der erste Kreuzzug.

Hugo de Payens folgte dem Aufruf Papst Urbans II. und zog im Gefolge das Grafen Hugo von Blois und der Champagne ins "Heilige Land" und somit in den Krieg gegen die Ungläubigen. Und dies mit erst 15 Jahren.

Auf dem Kreuzzug lernte er Gottfried de Bouillon und Balduin du Bourg kennen und kehrte nach der Eroberung Jerusalems ca. 1100 in die Heimat zurück.
In der Folge kehrten Hugo de Payens und sein Lehnherr (Hugo de Blois et de Champagne) zwischen 1104 und 1114 noch mindestens 3 weitere Male nach Jerusalem zurück um "Forschung" zu betreiben. Man nimmt an, dass es hier um die Suche nach der Bundeslade ging und man hebräische Texte zu übersetzen versuchte.

Auf Geheiß Hugo de Blois et de Champagne kehrt Hugo de Payens schließlich 1118 mit Weggefährten wie Gottfried de St. Omer, Payens de Montdidier, Gottfried de Bissol, André de Montbart, Archembald de St. Amand und den Zisterziensern Konrak und Gundemar nach Jerusalem zurück.
Vor König Balduin I. von Jerusalem (Der Bruder von Gottfried de Bouillon) legte man (wahrscheinlich) 1120 ein Gelöbnis auf Keuschheit, Armut und Gehorsam ab und bekam vom König einen Teil eines Palastes zugewiesen, der auf dem Jerusalemer Tempelberg an der ehemaligen Stelle des Tempels Salomons errichtet worden war.

Die "Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem" war somit geboren und Hugo de Payens wurde der erste Großmeister des neuen Ordens.
Gekleidet waren diese armen Ritter anfangs noch in alten und gespendeten Kleidern, ganz getreu ihrem Gelübde auf Armut.
Papst Honorius II. legte schließlich als Ordenstracht auf dem Konzil von Troyes im Jahre 1128 einen Weißen Umhang fest und erkannte die aufgestellten Ordenregeln an.
Von nun an also war der Orden höchst offiziell.

Es vergingen nun noch weitere 19 Jahre bis der weißen Ordenstracht von Papst Eugen III. ein rotes Kreuz hinzugefügt wurde, welches den Orden unverwechselbar, bis in die heutige Zeit, machen sollte.

Die Rede ist natürlich von den Templern.

Im Jahr 2006 schließlich wurde von Zippo eine ganze Serie aufgelegt, welche sich mit Motiven rund um die Templer beschäftigt. Die Serie bestand aus 8 Zippos mit teils colorierten Motivplatten, die es über mehrere Jahre zu kaufen gab und noch gibt. Als Highlight der Serie gibt es noch ein neuntes Zippo welches auf 1000 Stück limitiert ist und in einer Box aus Walnussholz gepaart mit einer großen Motivplatte ausgeliefert wurde. Zu finden ist das komplette Angebot bspw. im 2007er Katalog der Design-Collection.

Das heutige Zippo trägt den Namen "Crusader with Sword" und hat die Artikel-Nr. 300.105.
Das Zippo ist unbenutzt und wurde im Januar 2006 (A Zippo 06) hergestellt.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Die anderen Zippos der Serie folgen dann nach und nach, gepaart mit ein paar weiteren Infos über die Templer und ich werde mich, um Langeweile zu vermeiden, bemühen mich kürzer zu fassen ,als heute getan. Falls es euch also in der Summe zu viel geschichtlicher Input werden sollte, lasst es mich bitte wissen.

PPS: Der kleine Ritter in Hintergrund trägt eine Ausrüstung, welche man ungefähr auf 1115 datieren kann.

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14.07.2012 19:29
#12
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Hi Hesse,

da es 9 Stück Templer´s gibt, besteht uns ja einiges bevor.

Ich jedenfalls bin schon gespannt und sage mal wieder DANKE für deine Beiträge.


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14.07.2012 20:18
#13
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Servus Hesse,

mich hat während der Schulzeit Geschichte ja nicht sonderlich interessiert, jetzt lese ich diese Beiträge sehr gerne – bitte so weitermachen...

Gruß Franz


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15.07.2012 15:11
avatar  andrea
#14
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Hallo Hesse,

ich schließe mich an Gerd und Franz ... ich lese sehr gerne deine Beiträge. Danke für dein Mühe!

Gruß
Andrea


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21.07.2012 20:03
avatar  Hesse
#15
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So, ihr habt es nicht anders gewollt...

Heute gibt es ein weiteres Zippo aus der Templer-Serie und ein paar weitere Zeilen über den Templer-Orden.

Da es natürlich viel zu viel über den Templer-Orden zu berichten gäbe, werde ich dessen Geschichte auf ein paar Meilensteine von der Gründung bis zum Verbot im Jahre 1307 beschränken und hoffe mal, dass ich das alles in die 9 Beiträge zu den Zippos unterbekomme. Der Text heute wird daher ein klein wenig umfangreicher, da die enthaltenen Themen eigentlich für 2 Beiträge ausreichen würden.

Wer als Begleitung beim Lesen noch einen schönen Templer-Choral als „mittelalterliche Hintergrundmusik“ möchte, klicke bitte hier auf folgenden Youtube-Link >>>https://www.youtube.com/watch?v=4FeBll6sd0o&feature=related.

Nie gekämmt, seltenst gewaschen, mit üppigem Bartwuchs, stinkend und schweißgebadet, gebräunt von ihren Harnischen und der Hitze...
... aus "De laude novae militae ad milites templi" über das Erscheinungsbild der Templer


Nachdem der Orden und die Ordensregeln der Templer von Papst Honorius bestätigt waren galt es für Hugo de Payens und seine Vertrauten den Orden zu etablieren. Aufgrund von zahlreichen gewährten Privilegien seitens des Papstes gab es hier in der Amtskirche noch große Vorbehalte gegen die Templer. Diesen Vorbehalten zu begegnen und den Orden zu bewerben schrieb Bernhard von Clairvaux " Das Lob der neuen Miliz" (De laude novae militae) aus welchem ich schon zitiert hatte. (Wer sich über die geschilderte Aussendarstellung wundert, dem sei gesagt, dass vernachlässigte Hygiene damals als eine Art heilige Handlung verstanden wurde.)

Auf (Anwerbe-)Reisen durch Europa erhielt Hugo de Payens und sein Gefolge starken Zulauf von Rittern, welche sich dem Orden anschließen wollten. Auf diesen Reisen wurde auch erfolgreich der Grundstein für den späteren Reichtum des Ordens gelegt, weil es sozusagen als Gegenleistung für die Aufnahme in den Orden in großer Anzahl zu Schenkungen an den Orden kam. Mithilfe dieser Schenkungen wurden die ersten Komtureien gegründet und im Laufe des Bestehens des Ordens konnte man das Vermögen durch Grundstückstauschgeschäfte, weiteren erhaltenen Schenkungen sowie massive Geldverleihe noch vervielfachen.

Im Jahr 1130 kehrte Hugo de Payens mit seiner frisch rekrutierten Armee ins "Heilige Land" und nach Jerusalem zurück und sah sich in der Folge immer wieder bewaffneten Auseinandersetzungen mit Seldschuken und Sarazenen konfrontiert.
Im Jahr 1134 schließlich wurde er im Kampf so schwer verwundet, dass er starb und als Nachfolger Robert de Craon ernannt wurde.

Obwohl mit Hugo de Payens der Orden eine sehr einflußreiche Figur verloren hatte, waren die Regeln und Strukturen des Ordens bereits 14 Jahre nach seiner Gründung auf ein sehr stabiles Fundament gestellt und es war ein Leichtes sein Erbe fortzuführen.

Es gab im Orden bereits sehr früh eine strenge hierarchische Abfolge und klare Aufgabenverteilungen.
Der Großmeister hatte alle Macht und war befugt alle Entscheidungen zu treffen und war nur bei direkt den Orden betreffenden wichtigen Entscheidungen verpflichtet das Großkapitel zu unterrichten.
Der Seneschall war der zweithöchste Mann im Orden und verantwortlich für die Finanzen sowie der Vertreter des Großmeisters.
Der Ordens-Marschall war der Feldherr des Ordens und Führer der kämpfenden Truppen.

Alle Ländereien waren in Provinzen unterteilt, welchen wiederum Komturen vorstanden. Die Komturen wiederum unterstanden den Präzeptoren der betreffenden Ländern, welche eine ähnlich hohe Stellung wie der Seneschall hatten.

Die Ordensbrüder außerhalb der Entscheidungsgewalt unterteilten sich in kämpfende Brüder (Ritter / weißer Umhang), betende Brüder (Kaplane, Mönche / schwarzer Mantel) und dienende Brüdern (schwarze Kutte)

Dass eine solch enge Hierarchie dann letztendlich auch funktioniert setzt unbedingtes Gehorsam voraus und war Bestandteil des Ordenseides.

Verstieß man gegen den Ordenseid gab es teils empfindliche Strafen.
Für den Verlust des Mantels wurde ein kämpfender Bruder in den Rang eines dienenden Bruders degradiert und vollkommen entehrt. Weiterer Bestandteil der Strafe war bspw. das Erledigen niedrigster Arbeiten und das Essen vom Boden. Bis man seine Strafe abgebrummt hatte und rehabilitiert war verging oft bis zu einem Jahr…


Das unbenutzte Zippo zum Thema stellte heute einen Ritter zu Pferd vor einer Burg dar.
Hergestellt wurde es im Februar 2006 (B Zippo 06)
Verkauft wurde es unter dem Namen „Crusade Castle“ mit der Artikel-Nr. 300.101.

Was leider negativ auffällt ist, dass die Motivplatten dieses Zippo so langsam beginnen sich zu verfärben. Die braunen Schlieren, bspw. am Turm und am äußersten linken Rand direkt über dem Gras, trüben ein wenig das ansonsten gelungene Motiv. Bis noch vor gut einen halbem Jahr waren bei mir alle Platten noch vollkommen in Ordnung. Gerd hatte im alten Forum seine Exemplare schon einmal vorgestellt und berichtete ebenfalls schon von diesem Problem.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Als kleine Begleitung habe ich heute dem Zippo einen französischen Kreuzritter von ca. 1250 zur Seite gestellt.

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22.07.2012 12:00
avatar  Hesse
#16
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...Seit einigen Tagen herrscht im Lager schlechte Stimmung. Die Männer sprechen kaum mehr miteinander, die Heeresführung spricht überhaupt nicht mehr. Unsere Lage ist verzweifelt. Wir haben keine Vorräte und kein Wasser mehr. Unzufriedenheit macht sich im Heer breit und jeden Tag machen sich immer mehr Männer davon. Tiere fallen tot um und werden sofort des Fleisches wegen zerlegt. Unser Heer hat keine tausend Pferde mehr...

Aus dem Tagebuch des Roger l`Escrivel, Belagerung von Antiochia, Anno 1098



Die einleitenden Worte entstammen aus der Zeit des 1. Kreuzzuges und machen ziemlich deutlich, wie schwer es die Ritter in dieser Zeit hatten.
Das entsandte Heer war zwar sehr gut ausgerüstet und auch ebenso gut für den Kampf ausgebildet, doch hatte es einen großen Nachteil.
Das Heer bestand zum Großteil aus schwerer Reiterei, stark gerüstet mit schweren Schlachtrössern und war dadurch recht unbeweglich und hatte keine große Reichweite.
Da gerade auf dem ersten Kreuzzug viele Belagerungen anstanden war ein Großteil des Heeres somit wirkungslos. Auch in den Feldschlachten gestaltete es sich schwierig. Man hatte den gegnerischen Bogenschützen (sowohl zu Pferd, als auch als Fußtruppen) keine wirkungsvollen Waffen in ausreichender Menge entgegen zu setzen.
So kam es, dass das Kreuzfahrerheer immer wieder von der leichten Reiterei der seldschukischen und muslimischen Truppen eingekreist und mit Salven von Pfeilen eingedeckt wurden. Diese Angriffe waren meist nur von kurzer Dauer. Die leichte Reiterei zog sich immer sehr schnell zurück und hoffte auf eine Verfolgung durch die Kreuzritter um deren Heer zu trennen und die einzelnen Truppenteile dann aufzureiben, was auch öfters gelang.

Die Templer änderten daraufhin ihren Stil.
Man teilte das Heer in Schwadrone auf und jeder Kämpfer hatte einen fest zugeordneten Platz.
Die Schwadrone wurden von Konstablern befehligt, welche wiederum direkt dem Ordensmarschall unterstanden.
Man bildete eine leichte Reiterei nach gegnerischem Vorbild, was in der Kriegsführung ein Novum darstellte.
Des weiteren bildete man Heeresteile aus Fußkämpfern, welche mit Bögen, Armbrüsten und Lanzen ausgerüstet wurden.
Diese Heeresteile dienten als Schutz für die Reiterei und die Hauptaufgabe war, den Angriff der schweren Reiterei vorzubereiten.

Diese Maßnahmen hatten Erfolg und man erfuhr nicht mehr solch große Verluste wie zuvor.
Allerdings wurde diese "neue" Art zu kämpfen von den anderen Kreuzfahrerheeren als Feigheit und Unwürdigkeit verspottet.
(Die anderen Kreuzfahrerheere kämpfen weiter wie zuvor und erlitten natürlich auch weiterhin große Verluste)

Dennoch hatten die Templer mit ihrem Stil und ihrer Erfahrung Erfolg, was sich dann schon auf dem zweiten Kreuzzug (1147-1149) bemerkbar machte.
Nachdem Eberhard de Barres (Präzeptor von Frankreich, nach dem Tod von Robert de Craon von 1149-1152 der dritte Großmeister der Templer) das französische Kreufahrerheer im Jahre 1147 vereinigt hatte und im heiligen Land angekommen war, teilte er es in kleine Gruppen auf und stellte jeder der unerfahrenen Gruppen einen Templer als Befehlshaber und Führer voran.
Mit diesem Schachzug gelang es ohne große Verluste bis nach Antalya zu gelangen.

Das zur neuen Kriegstaktik passende Zippo aus der Templer-Serie zeigt einen mit Lanze ausgestatteten Tempel-Ritter der leichten Reiterei.
Hergestellt wurde es im Februar 2006 (B Zippo 06).
Der Modellname im Katalog lautet "Crusader attack" mit der Artikel-Nr. 300.106

Auch dieses Zippo ist unbenutzt, fängt aber glücklicherweise noch nicht an sich zu verfärben...

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Der Hintergrund ist heute ein rangniedriger französischer Armbrustschütze aus der Zeit zwischen 1090 und 1150.

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26.07.2012 20:16
avatar  Hesse
#17
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Und es wird das Schwert der Gerechtigkeit wüten unter den Ungerechten, wird nicht hören deren Rede, nicht Münze gelten lassen noch falsche Schwüre der Falschen, vertilgt werden wird der Same des Bösen, er kommt nicht auf, findet nicht Duldung, bleibt ohne Macht, an der reich er zuvor gewesen. Aber die arm daran gewesen waren, werden die Macht besitzen.
Aus der "Zweiten Templeroffenbarung", Erstes Kapitel, Vers 7 - ca. 1238


Heute setzen wir die kleine Templergeschichte im Jahr 1153 fort.
Askalon, eine Stadt auf dem heutigen Gebiet Israels wird abermals belagert und ist komplett vom Kreuzfahrerheer eingekesselt.
1099 und auch 1148 hatten die Verteidiger (Fatimiden, Ägypter) bereits die Oberhand behalten.
Die Stadt hatte aber einen immensen strategischen Wert, bedeutete sie doch die faktische Kontrolle der Landwege zwischen Ägypten und Syrien und war daher ein Angriffsziel mit höchster Priorität.
Die Belagerung gestaltete sich abermals sehr schwierig. Die Mauern hielten über viele Wochen dem Beschuß der Kreuzfahrer stand und es sah abermals so aus, als würde die Stadt nicht eingenommen werden können.

Nun kommt eine Legende ins Spiel, deren Wahrheitsgehalt nicht belegt ist.
Bernard de Trémelay (der vierte Grosmeister der Templer und Nachfolger von Robert de Craon) nahm mit einem Trupp Templern ebenfalls an der Belagerung Asklaons teil. Ihm soll es mit seinen Männern gelungen sein, einen riesigen Holzhaufen and der Mauer Askalons zu errichten und diesen zu entzünden. Durch die enorme Hitze barsten die Steine der Stadtmauer und ein Teilstück stürzte schlußendlich ein. Der Sieg war nun nah und, geplagt von Eitelkeit und Hochmut, lies es sich Bernerd da Trémelay nicht nehmen mit 100 seiner Templer-Brüder als erstes in die Stadt einzufallen. Dieser Plan war dann das Todesurteil für die Templer. Der Einfall in die Stadt wurde abgewehrt, viele Ritter getötet. Die wenigen Überlebenden wurden enthauptet und die Köpfe zur Abschreckung an die Stadtmauer gehängt. Unter den Köpfen fand man schließlich auch den Kopf von Bernard de Trémelay wieder.

Der Grundinhalt dieser Geschichte ist historisch belegt. Die Legende um de Trémelay und dessen Tollkühnheit dürfte aber erfunden sein. Wahrscheinlich ist, dass die Belagerten versuchten einen Belagerungsturm im Abschnitt der Templer zu zerstören und diesen in Brand setzten und daraufhin die Mauer Schaden nahm und schließlich fiel.

Nachdem der Einfall der Kreuzritter abgewehrt war, waren die Belagerten zunächst in der Lage die Lücke in der Mauer provisorisch zu schließen und sahen sich danach einem verstärkten Beschuß durch das Kreuzfaherheer konfrontiert. 3 Tage später wurde eine Waffenruhe vereinbart. Wenige Tage darauf ergab sich Askalon und das Kreuzfahrerheer zog in die Stadt ein und fand reiche Beute vor.

Die Belagerung Askalons zog sich über insgesamt 7 Monate (Januar 1153 bis August 1153) hin und war der letzte "große" Sieg des Königreiches Jerusalem. Strategisch war der Sieg in der Folge allerdings nicht mehr von allzu großer Bedeutung, da Agypten unter fatimidischer Leitung bereits kein wirklicher Gegner mehr war. Im Endeffekt war die Besetzung der Stadt sogar eine Schwächung. Der Weg nach Ägypten war nun unter Kontrolle, was dazu führte, dass Truppen aus nördlich gelegenen Gebieten abgezogen wurden und Richtung Ägypten entsandt wurden. Die drohende Besatzung von Ägypten "nötigte" sowohl Nur ad-Din, als auch Saladin dazu sich dem Kreuzfahrerheer entgegen zu stellen, was weitere Verluste und Niederlagen zur Folge hatte.

Passend zum "Erfolg" um Askalon habe ich heute das einzigste Zippo aus der Templer-Serie gewählt, welches eine Triumpf-Szene zeigt.

Das Zippo ist, wie die zuvor vorgestellten, natürlich ebenfalls unbenutzt und wurde unter dem Namen "Crusade Victory" mit der Artikel-Nr. 300.103 vertrieben.
Hergestellt wurde es im Februar 2006 (B Zippo 06) und leider fangen auch die Motivplatten dieses Zippos so langsam an sich zu verfärben.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Für den Hintergrund habe ich mich dieses Mal für einen Kämpfer eines weiteren Ritterordens entschieden. Es handelt sich um einen Ritter des Hospitaliter-Ordens aus der Zeit um ca. 1300.

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27.07.2012 10:28
avatar  DerRalf
#18
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Lieber Hesse,

einen solchen Geschichtslehrer wie dich hätte ich in der Schule gebraucht, dann wäre ich wohl nicht so oft mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt...

Ganz tolle Beiträge, Dank dir...


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01.08.2012 20:30
avatar  Hesse
#19
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Was uns als Beute fiel von Schwert und Schleuder
Rinnt achtlos aus den Händen der Vergeuder
Und deren Wut verheerend Urteil spie
Vor einem Kinde sinken sie ins Knie.
Vers 4 aus dem Gedicht "Templer" von Stefan George, veröffentlicht 1907


Durch die vielen Schlachten, an welchen die Templer sowohl im heiligen Land, als auch in Europa und Nordafrika beteiligt waren, gab es immer immensen Bedarf an neuen Rekruten für die "Miliz Gottes". Anfangs gewährte man nur elitären, adeligen Bewerbern Zugang zum Orden. Später änderte sich dies drastisch.

Man nahm zwar weiterhin fast ausschließlich Adelige in den Orden auf, aber nun spielte deren Lebenslauf und Charakter nur noch eine untergordnete Rolle und je nach Höhe des gezahlten "Eintrittsgeldes" war es ein Leichtes in den Orden zu kommen. Zudem heuerte man auch vermehrt Söldner an um den Bedarf an Kämpfern zu decken. Die Zahl der Rauf- und Trunkenbolde im Orden und dessen Umfeld stieg nun also stetig an, ebenso wie die Zahl der Ordensmitglieder, die nur ins heilige Land gekommen waren, da sie sich dadurch von ihren Sünden reinwaschen wollten. Die "guten Sitten" waren also im Zerfallen und in dieser Zeit entstanden Sprüche wie " Gesoffen wie die Templer" und "Vor Templerküssen hüte dich" und die Anerkennung der Templer im Volk schwand zusehendes.

In meinen vorherigen Beiträgen habe ich bereits ein paar Großmeister des Ordens angesprochen.
Es gab derer insgesamt 23 Stück und natürlich waren sie nicht alle so von Idealen geleitet wie bspw. Hugo de Payens.
Es waren auch nicht alle so integer wie de Payens oder auch Robert de Craon. Mitunter waren Großmeister im Amt, welche mit den Anforderungen schlichtweg überfordert waren.

Als Beispiel eines streitbaren Großmeisters möchte ich hier mal Gerhard von Ridefort ins Spiel bringen.
Von Ridefort war Flame und der 10. Großmeister der Templer. Er war ein äußerst kluger Mensch und verstand es aufs Feinste Intrigen zu spinnen.
Eine Tatsache, die ihn nicht sonderlich beliebt machte und dazu führte, dass ihm der Orden nicht bedingungslos folgte.

Bis Gerhard von Ridefort überhaupt Templer wurde stand er im Solddienst des Raimund von Tripolis.
Raimund von Tripolis hatte ihm einige Versprechungen gemacht, unter anderem eine gute (da reiche) Heirat mit Lucia von Botrun.
Nachdem viele Versprechen nicht eingehalten wurden und auch seine versprochene Braut von Raimund von Tripolis an einen Kaufmann aus Pisa "verkauft" wurde schwor Gerhard von Ridefort dem Raimund von Tripolis ewige Feindschaft und verließ Tripolis.
Er ging nach Jerusalem, trat dem Königreich Jerusalem bei und wurde schließlich Marschall des Königs Balduin IV.

Eine schwere Krankheit brachte Gerhard von Ridefort dann in Beziehungen zu den Templern, welche ihn heilten/kurierten.
Er trat um 1180 dem Orden bei und wurde bereits kurze Zeit später, im Jahr 1183, Seneschall der Templer.
Ebenfalls in 1183 zog sich Balduin IV. aufgrund seiner fortgeschrittenen Lepra-Erkrankung als König zurück und krönte seinen Neffen Balduin V. zum König.
Auf diese Begebenheit zielt auch der Vers in meiner Einleitung. Balduin V. war nämlich erst 6 Jahre alt und viele verweigerten "dem Kind" die Gefolgschaft.

Da Balduin V. minderjährig war wurde er unter Vormundschaft des Raimund von Tripolis gestellt.
Die zuvor beschriebene Fehde erreichte nun ihren Höhepunkt und an eine geordnete Zusammenarbeit des Königreiches Jerusalem und dem Templerorden, mittlerweile mit Gerhard von Ridefort als dessen Großmeister, war fortan nicht mehr zu denken.
Gerhard von Ridefort arbeitete im Verborgenen an seiner Rache und intrigierte mit allen Mitteln gegen den König und seinen Vormund.
Der Tag seiner großen Rache kam, früher als erwartet, als Balduin V mit 9 Jahren starb und in der Folge die Nachfolgeschaft geklärt werden musste, da der Verstorbene logischerweise keine Nachkommen hatte.
Gerhard von Ridefort unterstützte mit all seinen intriganten Kontakten und seinem Einfluss als Templer-Großmeister Guido von Lusignan, einen erklärten Feind Raimunds von Tripolis, und verhalf ihm schließlich zur Krönung als König von Jerusalem. Die Rache an Raimund von Tripolis war somit geglückt. Guido von Lusignan war übrigens der zweite Ehemann der Sibylle von Jerusalem, die wiederum die Mutter von Balduin V. war und sich zusammen mit Guido von Lusignan und Rainald von Chatillon gegen Raimund von Tripolis verbündet hatten.

Viel genutzt hat es allerdings nicht. Unter der Regentschaft von Guido von Lusignan verloren die Kreuzfahrerstaaten bei der Invasion von Saladins Truppen die Schlacht bei Hattin (1187) und in dessen Folge fiel schließlich auch Jerusalem in Saladins Hände.

Gerhard von Ridefort fiel 1189 in der Schlacht um Akkon.

Die ständigen Reibereien mit der Amtskirche, verbunden mit mangelnden Fähigkeiten in Sachen Leitung des Ordens, Diplomatie, Verhandlungsgeschick, Kriegsführung, etc. bestimmten in der Folge die Geschichte des Ordens und waren schließlich auch mitverantwortlich für den Untergang der Templer, mit dem wir uns dann in den noch folgenden Beiträgen befassen werden.

Das heutige Templer-Zippo trägt den Namen "Crusader with Horse & Flag" und wurde mit der Artikel-Nr. 300.104 angeboten.
Das nagelneue Zippo wurde im Februar 2006 (B Zippo 06) hergestellt und hat auf den Motivplatten ärgerlicherweise nun auch schon begonnen zu vergammeln.

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Passend zum Zippo-Motiv wird der Hintergrund diesmal von einem Ritter des Deutscherrenordens gebildet, ebenfalls mit Horse & Flag.

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02.08.2012 20:37
avatar  Hesse
#20
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Wenn die Kirche die schützende Hand über euch wegnähme, würdet ihr in keinem Falle den Angriffen der Weltprälaten und der Gewalt der Prinzen etwas entgegensetzen können.

Papst Klemens V. (ca. 1256)



Kleiner Rückblick in der Geschichte:
Wir schreiben das Jahr 1139. Papst Innozenz II. erlässt die Bulle "Omne datum optimum" aufgrund derer dem Templerorden zahlreiche Privilegien zugesprochen werden und zudem die aus dem Jahr 1128 stammende Anerkennung des Ordens von Papst Honorius II. nochmals bestätigt wird.
Dem Orden wurde damit faktisch die absolute Unabhänigkeit garantiert.

Nach Erlass der Bulle stand der gesamte Templerorden unter päpstlichem Schutz und war auch nur noch der päpstlichen Gerichtsbarkeit unterworfen, was die bischhöfliche Weisungsgewalt gegenüber dem Orden unwirksam werden ließ.

Weiterhin erhielten die Templer durch die Bulle das Recht eigene Kirchen zu bauen, eigene Priester auszubilden und verstorbene Brüder auf ordenseigenen Friedhöfen zu bestatten.

Die Templer wurden von der Abgabe des Zehnten befreit und wurden dazu legitimiert ihrerseits Steuern zu erheben und einzuziehen.

Durch die Bulle"Milites Templi" des Papstes Coelestin II. aus dem Jahr 1144 wurde den Templern zudem noch gewährt, dass deren Ordenskaplane 1x jährlich Messen in Gebieten abhalten durften, welche unter kirchlichem Interdikt stehen.

Die Bulle "Milita Dei" des Papstes Eugen III. aus dem Jahr 1145 bestätigte alle Zugeständnisse an den Orden erneut.


Diese Privilegien waren natürlich der Amtskirche (und auch allen anderen Gegnern der Templer) von Beginn an ein Dorn im Auge und es wurde insgesamt fast 180 Jahre lang, sowohl von Kirchenseite als auch vom europäischen Adel, mit allen Mitteln versucht die Macht des Templerordens zu beschneiden und den Orden auzulöschen.
Bis etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts gelang es dem Orden (auch durch glorreiche Siegen in den verschiedensten Schlachten) aber einigermaßen seine Unantastbarkeit zu bewahren.
Man war im Grunde sogar in der Lage seine gewährten Vorzüge geschickt auszunutzen und baute die Macht des Ordens und auch seinen Reichtum kontinuierlich aus.
Dennoch machte sich der Orden im Grunde selbst angreifbar, was viele Gründe hatte.

Das Recht auf eigene Bestattungen wurde im Laufe der Zeit sehr lasch gehandhabt.
Viele Ordenskaplane der Templer bestatteten eigentlich Alles und Jeden in der "geweihten Erde" der Templer-Friedhöfe.
Natürlich aber erst, nachdem sie die Hand aufgehalten und ihr fürstliches Bestechungsgeld dafür kassiert hatten.
Papst Innozenz III. erzürnte dieses Gebaren und dadurch auch die Tatsache, dass durch die Templer-Kaplan auch von der Kirche exkommunizierte Menschen ein "kirchliches" Begräbnis zuteil wurde und tadelte den Templerorden scharf. Dies war 1208 und hatte zur Folge, dass die Souveränität des Templerordens erste Abstriche erfuhr.

Weitere immense Probleme waren, der im Beitrag zuvor bereits angesprochene, schlechte Führungsstil durch die Großmeister und die Tatsache dass der Orden durch die Aufnahme von "zwielichtigen Gestalten" zusehends verrohte.
Die (über die letzten 70 Jahre kontinuierlich in größer werdender Anzahl) in den Orden aufgenommenen Rauf- und Trunkenbolde, nebst den angeheuerten Söldnern ließen es damals richtig krachen (Sex, Drugs & Rock`n`Roll würde man in der heutigen Zeit wohl dazu sagen) was Papst Klemens IV. auf den Plan rief.
Klemens IV. drohte 1256 den Templern indirekt mit deren Untergang, wenn er den päpstlichen Schutz aufheben würde. (Siehe den kleinen Auszug in der Einleitung)

Ein weiteres Manko war die Niederlage der Kreuzfahrerheere im heiligen Land und der Verlust Jerusalems. Die Templer hatten keinen Stammsitz mehr (ehemals Tempelberg in Jerusalem) und zudem hatten sie eigentlich auch keine wirkliche Aufgabe. Christen, Pilger, Pilgerwege und heilige Stätten zu schützen war ihre eigentliche Aufgabe im heiligen Land und ein mitentscheidender Grund ihrer Gründung. All dies fiel nun weg...

Dass es gut 50 Jahre später letztendlich so ähnlich ablief, wie es Klemes IV. bereits 1256 ausdrückte und welche Rolle Jaques de Molay, dem letzten Großmeister der Templer, zuteil wurde, erfahren wir dann in der nächsten Folge...

Zum sich abzeichnenden Niedergang der Templer gibt es leider kein passendes Motiv in der Zippo-Serie.
Daher gibt es heute das Zippo "Crusade" mit der Artikel-Nr. 300.102.
Dieses Zippo wurde im März 2006 (C Zippo 06) hergestellt und was soll ich sagen...
...es gammelt noch nicht vor sich hin. Hurra!

Viele Grüße
Der Hesse

PS: Um einigermaßen in der Zeitleiste zu bleiben, flankiert das Zippo heute ein deutscher Ritter von ca. 1250.

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