U575 Liliput - 10.11.1941

08.02.2012 21:32
avatar  Hesse
#1
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Hallo zusammen.

Ich bin ja beileibe nicht als Militaria-Sammler bekannt (und werde es wahrscheinlich auch nicht werden), aber hin und wieder nehme ich dann doch ganz gerne ein solches Stück in die Sammlung auf.
Da ich bisher noch kein Sammlungsstück aus der Zeit des WK 2 mit Bezug zu deutschen U-Booten hatte, musste ich hier (auch wenn es nicht ganz billig war) zuschlagen und so gibt es heute gibt wieder mal ein kleines Stück Kriegsgeschichte...

Das gezeigte Stück Trench Art stammt wohl von einem Besatzungsmitglied des Untersee-Bootes U575 Liliput.
Über die U 575 gibt es sehr viele Infos im Internet, die unmöglich hier alle wiederzugeben sind, da es vollkommen den Rahmen sprengen würde.
Vordergründig geht es ja hier auch um Feuerzeuge und ich werde mich daher nur auf ein paar wenige Eckpunkte beschränken und einige Links einknüpfen.
Allein schon die Seite http://www.u575.de ist sehr lesenswert und bietet für jeden Interessierten eine Unmenge an Informationen.

Die U575 war ein Boot vom Typ VII C und gehörte der 7. U-Boot-Flottille an.
Stapellauf war am 30.04.1941 und nach schweren Beschädigungen auf der 10. Feindfahrt wurde das Schiff am 13.03.1944 versenkt.

Das hier vorgestellte Feuerzeug ist komplett aus Kupfer gefertigt und ist beidseitig graviert.
Ist dabei die Vorderseite noch sehr gut zu erkennen, gestaltete sich dies bei der Rückseite als sehr schwierig.
Das Feuerzeug an sich ist sehr verkratzt und mir sind bei den ersten Betrachtungen die rückseitigen Gravuren erst gar nicht aufgefallen, da sie sehr fein und kaum noch vorhanden sind.
Bei einem günstigen Lichteinfall konnte ich dann, eher zufällig, das Wörtchen "an" entdecken.
Der Rest war dann Detektivarbeit mit Nahaufnahmen und Bildbearbeitungsprogrammen.

Auf der Vorderseite gibt es zwei Gravuren.
Auf dem Deckel der Schriftzug U575 und auf dem Unterteil ist der "Stier von Scapa Flow" zu sehen.
Der Stier von Scapa Flow zierte alle U-Boote der 7. U-Boot-Flottille. Der Stier war beidsetig auf die Türme gemalt und war eine Hommage an den Kapitänleutnant Günter Prien der diesen Spitznamen (Stier von Scapa Flow) als Befehlshaber der U 47 nach dem Eindringen in eine, Scapa Flow genannte, schottische Bucht erhielt. Prien gelang es am 14.10.1939 in die Bucht einzudringen, das britische Schlachtschiff HMS Royal Oak im dortigen Hafen zu versenken und wieder aus der Bucht zu entkommen.

Auf der Rückseite steht der Spruch: Zur Erinnerung an Saint Nazaire versehen mit dem Datum 10.11.41
Der 10.11.1941 ist hierbei der 1. Tag der 2. Feindfahrt der U 575. Bis dahin hatte die U 575 nach ihrer 1. Feindfahrt im U-Bootbunker von Saint Nazaire, einer Stadt im Westen Frankreichs, gelegen. Wie schon beschrieben, war es sehr schwierig die Inschrift zu entziffern. Die Bilder 06, 07 und 08 zeigen die Rückseite des Feuerzeuges und ich muss anmerken, dass man sie dort, im Vergleich zur Betrachtung mit den Augen, schon exzellent lesen kann. Auf Bild 07 habe ich alles was ich entziffern konnte nachgezeichnet und die Inschrift ist auf diesem Wege dann lesbar. Sicherlich wäre es möglich gewesen die Gravuren durch vorsichtiges polieren etwas besser lesbar zu machen. Ich wollte die Zeichen der Zeit (Patina) aber nicht zerstören und habe das Feuerzeug daher nicht poliert und werde es auch nicht tun.

Das Feuerzeug ist mit 73x42x17 mm (HxBxT) recht groß ausgefallen und auch die Reibradachse mit Schraube und Mutter ist nicht so alltäglich.
Dennoch, für mich, eine tolle Ergänzung für die Sammlung.

Viele Grüße
Der Hesse

Edit 25.12.2012 : Bildreihenfolge geändert

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24.08.2014 17:28
avatar  Hesse
#2
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Hallo zusammen.

Das Feuerzeug an sich hat zwar mit der U575 rein gar nichts zu tun, aber mit dem Thema U-Boot ist es hier, denke ich, recht gut aufgeboben.

Das Feuerzeug ist mit den Abmaßen von 60x25x50mm (BxTxH) ziemlich klobig ausgefallen.
Die relativ häufig vorkommende Verliersicherung der Dochtkappe wurde hier mit einer Patrone des Kalibers 22 als Dochtkappe bestückt.

Einen Hinweis auf echte Trench Art sucht man leider vergebens. Die aufgelötete Plakette soll zwar einen vagen Hinweis geben; trotzdem ist es wohl eher nur eine Bastelarbeit der jüngsten Vergangenheit um mit dem alten Thema WKII ein paar Euro zu generieren.

Viele Grüße
Der Hesse

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