Patronenfeuerzeug - Steyr Mannlicher 1897

27.02.2012 18:02
avatar  Hesse
#1
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Hallo zusammen.

Eigentlich keine "echte" Trench Art, aber dennoch hier wohl am Besten aufgehoben...

Dieses aus einer Patronenhülse hergestellte Feuerzeug sieht man mit solch üppig ausgefallenem Steinrohr nicht alle Tage und ich musste auf dem Flohmarkt nicht lange überlegen, ob ich es kaufe oder nicht.

Die Patrone ist gemarkt mit 18 - 97 - I - GR.
Dies identifiziert Georg Roth als Hersteller und die Hülse stammt aus dem Januar 1897.
Siehe deutsche-biographie.de >>> http://www.deutsche-biographie.de/sfz108397.html#aus

Das Kaliber der Patronenhülse ist 8x50R Mannlicher.
Infos zu Mannlicher siehe Wikipedia >>>http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterr...iksgesellschaft oder http://de.wikipedia.org/wiki/Steyr_Mannlicher.
Verwendung fand diese Munition u.a. beim Mannlicher Modell 1895. Infos auf hungariae.com >>>http://www.hungariae.com/Mann95.htm
Geschichtlich gesehen befinden wir uns da zur Zeit der kuk-Monarchie Österreich-Ungarn.

Etwas unglücklich gelöst wurde der Zugang zum Tank.
Um Benzin nachzufüllen muss man leider die Dochtführung aus der Patronenhülse ziehen und muss nach dem Tanken dann einen Teil des Dochtes wieder in die Hülse fummeln.
Der Docht erinnert hier übrigens eher an einen harten verdrillten Schnürsenkel...
Der Tank ist nicht mit Watte gefüllt, sondern mit... ???
Ich habe keine Ahnung und das Zeug lässt sich leider nicht herausholen.
Das noch auf ca. 15 mm Füllhöhe vorhandene Material bröselt sofort, wenn man es berührt.

Die Dochtkappe (Hutmutter) hat ein (heute in der Normenreihe nicht mehr vorgesehenes) zylindrisches Gewinde der Größe M 5,5 x 0,9.
Das Gewinde der Dochtführung ist kegelig und äußerst abgenutzt, sodass sich die Größe leider nicht 100%-ig ermitteln lies.

Das Steinrohr besitzt ein Gewinde der Größe M 9x1,25 LH. (LH = Left Hand - Linksgewinde)
Das Linksgewinde lässt hier Raum zur Spekulation.
Es wäre denkbar, dass Teile des Steinrohres ursprünglich Bestandteile eines Gaslötkolbens oder ähnlichem waren...

Viele Grüße
Der Hesse

Edit: Linkdarstellungen geändert

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27.02.2012 19:47
#2
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Servus Hesse,
ausgefallenes Stück, interessant wäre es, die Entstehungsgeschichte zu erfahren aber das ist glaube ich schwierig bis unmöglich....
Zum undefinierten Füllmaterial: Würde mich nicht wundern wenn es Streifen von alten Hadern wären, bei den Schnürsenkeln als Dochtersatz liegst du garantiert richtig.

Gruß Franz


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01.03.2012 14:12
avatar  Vlad
#3
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Hallo an alle.

Sehr schöner feuerzeug. Hier ist mein kleiner Beitrag zu dem Thema. Vor vielen Jahren habe ich dies in meinem Großvater Obstgarten gefunden.

Mit freundlichen Grüßen,
Vlad

Hello all.

Very nice lighter. Here is my small contribution to the topic. Many years ago I have found this in my grandfather's orchard.

Kind regards,
Vlad

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01.03.2012 17:48
#4
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Hallo zusammen,

aus mehreren Tanks habe ich jetzt schon so eine bröselige Masse herausgeholt.
Ich vermute, daß ein Watte-Ersatz verwendet wurde die über die Jahre mit dem Benzin reagiert hat.
Benzin neigt ja, zumindest in Vergasern etc. auch zum verharzen, da denke ich, daß dies bei Feuerzeugbenzin auch vorkommen kann. Da ich das bisher nur bei stark gebrauchten und Trenchart-Feuerzeugen beobachtet habe, legt es für mich die Vermutung nahe, daß es damit zusammenhängt, daß in Ermangelung von Watte irgendein Ersatzmaterial benutzt wurde. Da wär wohl nur eine chemische Analyse erhellend.

Es grüßt der Dirk


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