Schraube aus Kriegsgefangenschaft
ex 11.06.2009
Hallo zusammen,
aufgrund er aufgekommenen Diskussion zum Thema Trench Art hier mal ein Stück, das diese Bezeichnung meiner Ansicht nach wirklich verdient. Ich meine nämlich auch, das der Begriff "Trench-Art" ( Grabenkunst) nur anzuwenden ist auf Stücke, die (möglichst nachweislich) von Soldaten/Kriegsgefangenen während des Krieges in eigener Handarbeit als Einzelstücke oder Klein(-st)serie hergstellt wurden.
Das vorgestellte Teil wurde mir von einem Kunden vor ca. 15 Jahren geschenkt. Er sah mich eine Zigarette mit einem alten Feuerzeug anzünden, wir kamen auf das Thema "Sammeln" und einige Tage später brachte er mir das Teil in den Laden. Nach seiner Aussage hat er es selbst in Kriegsgefangenschaft aus einer Schraube, die im Panzerbau verwendet wurde, hergestellt. Er meinte, das seine Kinder nach seinem Tode es wohl wegwerfen würden, es aber in meinen Vitrinen einen angemessenen Platz finden könnte. Wir hatten beide Tränen in den Augen (sorry, war wirklich so..) und ich kann sagen, das es eines der für mich emotional wertvollsten Stücke meiner Sammlung ist.
Das Stück ist ca. 9 cm hoch, der Schraubenkopf hat einen Durchmesser von ca. 4,5 cm und es wiegt beachtliche 470 g. Die Schraube wurde durchgesägt und ausgehölt. Darin steckt ein relativ simples Einsteck-Feuerzeug, an dem die Bearbeitungsspuren noch gut zu erkennen sind. Herausziehen lässt es sich leider nicht mehr. Die Gravur " Boltow Werk 5-IV 1942 Druschkowka" scheint freihändig hergestellt zu sein.
Zur historischen Belegbarkeit der Aussagen des ehem. Besitzers habe ich nie nachgeforscht, ist mir auch nicht so wichtig.
Ich hoffe übrigens, den Beitrag im "richtigen" Teil des Forums eingestellt zu haben, er könnte ja auch im Bereich "Militaria" passen.
Bis denne
DerRalf
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