Lighterclub Deutschland

Hallo liebe Forengemeinde,

meine neuste Errungenschaft ist zwar kein Feuerzeug, aber hat dennoch etwas mit Rauchkultur zu tun.
Eine Lemaire Drehmaschine aus dem 19. Jhd. Da damals industriell hergestellte Kippen noch nicht so verbreitet waren, standen diese Maschinen oftmals in frz.Tabakläden, wo damit dann in Kleinserie Zigaretten für den Kunden vorgedreht wurden. Das geschah mit ungummierten Zigarettenpapier, Leim (meist Gum Arabicum) und natürlich Tabak.
Der Walzendeckel wurde geöffnet und es wurde Tabak eingefüllt. Deckel geschlossen, an der Kurbel gedreht und der Deckel wieder geöffnet. In einem kleinem Glastöpfchen wurde der Leim angerührt und auf den breiten Schwamm dünn aufgetragen. Der Schwammträger wurde dann mit einem Hebel nach vorne geklappt und auf den Stapel mit Blättchen gedrückt. Das obere Blättchen blieb dann am Schwamm kleben. Man klappte dann den Schwammträger samt Blättchen wieder zurück, wobei dies dann auf dem vorgedrehten Tabak in exakter Position zum Liegen kam. Dannach wurde die Drehkammer wieder geschlossen und an der Kurbel gedreht, wobei das Blättchen sich in die Maschine zog und sich um den Tabak wickelte. Klappe auf und Kippe fertig.
Das US Patent von 1893 kann man zur besseren Erklärung hier sehen:

https://www.google.com/patents/US520530

Ich hatte schon mal eine Maschine auf dem Flohmarkt in der Hand, die war aber total verrostet. Nun hab ich eine bekommen, die in einem fast neuwertigen Zustand ist. Der Chrom ist echt Top und es ist sogar noch die originale Nussholz Box dabei. Ich freu mir echt einen Ast
Nun muss ich nur noch die passenden Blättchen ohne Gummierung besorgen (von JOB gibt es noch welche) und ein Beutelchen Gum Arabicum. Leider fehlt mir das Leimtöpfchen aus Glas. Aber eine Freundin ist Glasbläserin und kann das Dingen bestimmt reproduzieren.

Viele Grüße von
Ralf (der sich immer noch freut)